Die Darstellung der menschlichen Figur mit künstlerischen Mitteln – in den Anfängen stets als vollständige Figur – zählt zu den ältesten Motiven in der Geschichte der Bildhauerei. Seit dem 3. Jt. v. Chr. sind bei den Ägyptern und den altorientalischen Völkern an vollplastischen Statuen und in Flachreliefs Porträts zu finden. Diese waren allerdings nicht als Bildnisse im modernen Sinne einer "Porträtähnlichkeit" zu verstehen, da die Identität vorrangig durch Namensbeischriften oder Amtsinsignien sichergestellt wurde. Auch das antike Bildnis, das zunächst vorranging als Votiv- oder Grabstatue Verwendung fand, war in der Frühzeit stark typusgebunden, bevor in klassischer Zeit erste Möglichkeiten der Charakterisierung des Dargestellten durch Haltung, Frisur oder Tracht aufkamen. Erst seit dem 1. Jh. v. Chr., vornehmlich dann in römischer Zeit, wurde versucht, das Porträt in veristischer Steigerung individueller Züge und psychologisierend im Kopfporträt zu verdichten, während dem Körper der Figur nunmehr lediglich eine untergeordnete Funktion zukam.
Die meisten Bildnisse – Büsten, Gesichter und Masken –, die Olaf Herzog modellierte kennt er persönlich. Ein Porträt empfindet er stets als ein „Zusammenspiel“, als eine Arbeit, die entsteht und sich in gegenseitiger Auseinandersetzung entwickelt. Deshalb legt er bei seiner Porträt-Arbeit besonderen Wert auf eine intensive Zusammenarbeit mit dem Modell und arbeitet dabei sehr realistisch, teils schon „hyperrealistisch“ – wie er selbst von sich sagt.